Institutionelle Anleger setzen immer stärker auf ETFs

Professionelle Anleger verwenden immer öfter passive Fonds. Institutionelle Investoren in der EU stockten  im vergangenen Jahr ihre ETF-Quote um gut 50 Prozent auf. Damit steigt der ETF-Anteil in den Portfolios der Großanleger auf gut 15 Prozent – ein Jahr zuvor betrug der Anteil der passiven Fonds gerade einmal 7,6 Prozent. Diese Zahlen ergaben sich aus einer Befragung von 127 institutionellen Investoren, die das Research-Unternehmen Greenwich Associates durchgeführt hat.

 "Nicht trotz der turbulenten Marktsituation, sondern wegen der unruhigen Märkte setzen institutionelle Anleger vermehrt auf passive Anlageprodukte", erklärt Andrew McCollum, Managing Director bei Greenwich Associates. Der zunehmende  Einsatz der ETFs sei dabei vor allem auf drei Faktoren zurückzuführen: Volatilität, eine Revolution in der Index-Landschaft und der Trend zu nachhaltigen Investments (ESG).

 

So fürchten etwa drei Viertel der befragten Profi-Anleger eine Rezession. Die höheren Investments in passive Fonds dürften als Schutz vor Handelskriegen und Änderungen der Notenbanken dienen. Durch ETFs könnten Transaktionen schneller ausgeführt werden, die Diversifikation sei einfacher und die Liquidität höher, sagt. Greenwich Associates und zitiert einen niederländischen Portfoliomanager: "ETFs sind kosteneffizient und leicht einsetzbar, wenn ein Exposure schnell hoch- oder heruntergefahren werden soll."

 

Die auch angeführte Revolution in der Index-Landschaft bezeichnet die zunehmende Wichtigkeit der Indizes in den Portfolios der Profis. 40 Prozent der befragten Anleger tauschten dazu herkömmliche Anlagen gegen Index-Produkte aus, deren Anteil an den Portfolios nunmehr 25 Prozent beträgt. Dass diese Anzahl noch wachsen dürfte, liegt an den eigenen Vorgaben: der optimale Anteil läge laut Greenwich Associates noch deutlich höher. Die Differenz zwischen der Vorgabe und dem aktuellen Anteil würde wohl aus Altlasten unter den Assets herrühren.

 

Die Greenwich-Zahlen zeigen auch das der Trend zu nachhaltigen Investments ebenfalls den Einsatz von ETFs bei institutionellen Anlegern fördert. So haben im vergangenen Jahr 44 Prozent der befragten Portfolio-Manager aufgrund von ESG-Vorgaben passive Produkte wie ETFs eingesetzt. Die Analysten von Greenwich erwarten in den kommenden Jahren eine weitere Steigerung aufgrund des zunehmenden Umweltbewusstseins in der Branche.