Privatanleger entdecken ETFs

Bislang investieren hierzulande vor allem institutionellen Anleger in ETFs. Nach Schätzungen der ETF-Anbieter entfallen etwa 90 Prozent der in europäische ETFs investierten Gelder auf diese Investorengruppe. Doch ganz langsam scheinen sich die Gewichte zu verschieben.

Inzwischen entdecken immer mehr Privatanleger die Vorzüge der Indexfonds. David Wenicker, Leiter des deutschen Privatkundengeschäfts von iShares ruft schon die Trendwende aus. „Wir sehen einen Wendepunkt im ETF-Markt. Das Wachstum wird jetzt verstärkt von den Privatanlegern getrieben“, sagt Wenicker. Bei Wenickers Hoffnung auf den Wendepunkt mag vielleicht ein wenig Wunschdenken mitspielen, doch in der Tendenz hat der Vertriebsmann sicher nicht ganz Unrecht. Darauf deuten etwa Angaben einiger Direktbanken an. So entfallen etwa bei der DAB Bank und bei der ING Diba rund 30 Prozent der in Fonds investierten Kundengelder auf ETFs. Vor einigen Jahren lag der ETF-Anteil noch deutlich geringer. Zum steigenden ETF-Vermögen tragen dabei sicher auch die immer öfter anzutreffenden Sonderkonditionen im Retail-ETF-Handel bei. Zudem wird auch bei ETF-Sparplänen das Angebot ständig größer – und es wird von den Privatanlegern offensichtlich angenommen. „Jeden Monat fließen etwa 30 Millionen Euro allein durch Sparpläne in ETFs“, berichtet Wenicker