Kommt jetzt eine echte Börsen-Korrektur ?

Nach sechs Jahren Power-Hausse geht dem Markt die Puste aus. Dow-Jones- und S&P-500-Index treten seit Monaten auf der Stelle, der Dax verzweifelt an der 12000-Punkte-Hürde, und zu allem Überfluss stürzen auch noch die Bundesanleihen ab. Wie sollten sich Anleger jetzt aufstellen?

Die meisten Marktteilnehmer scheinen die Turbulenzen als reinigendes Gewitter zu verbuchen, als notwendige Korrektur der inzwischen recht ambitionierten Bewertungen. Netto 54 Prozent der Anlageprofis halten Aktien und Anleihen für überbewertet – so viele wie nie zuvor in den vergangenen zwölf Jahren. Das zeigt der „April Fund Manager Survey“ von Bank of America Merrill Lynch.

 

Mittel- bis langfristig scheinen sich die Investoren dennoch keine allzu großen Sorgen zu machen. Angstbarometer wie Vix und VDax zeigen inzwischen zwar leicht höhere Werte, verharren jedoch im langfristigen Vergleich noch immer auf relativ niedrigem Niveau.

 

Wie groß die Nervosität am Markt tatsächlich ist, lässt sich aus diesen Indizes für die implizierte Volatilität jedoch nicht ablesen. Mehr Aufschluss gibt ein Blick auf die tatsächlichen Kursschwankungen. So zeigte etwa der Dow-Jones-Index an fast jedem dritten Handelstag in diesem Jahr eine Veränderung von mehr als einem Prozent gegenüber dem Vortag.

 

Das war fast so oft wie im Krisenjahr 2011 und deutlich mehr als in den darauf folgenden drei Jahren. Von 2012 bis Ende 2014 gab es nach Angaben von Ned Davis Research nur an 13 Prozent der Handelstage solche deutlichen Ausschläge. Zur Erinnerung: 2011 folgte auf sechs Monate Seitwärtsbewegung ein flotter Absturz von 15 Prozent an den US-Börsen und fast 30 Prozent in der Euro-Zone. Auch in diesem Jahr sollten wir uns vielleicht auf weitere Korrekturen vorbereiten.