Von der EZB-Kaufwut profitieren

Die Kurse europäischer Anleihen klettern immer höher. In den USA rückt dagegen eine Zinserhöhung näher. Smarte Anleger schichten deshalb jetzt um - etwa in den iShares Euro Aggregate Bond ETF. Dieser ETF repräsentiert den gesamten Anleihenmarkt der Eurozone und enthält sowohl Staatsanleihen als auch Unternehmensanleihen

Die USA nähern sich mit Riesenschritten der Vollbeschäftigung. Die Arbeitslosenquote inzwischen bei 5,5 Prozent und ist damit so niedrig wie seit Mai 2008 nicht mehr. Die Kehrseite aus Anlegersicht: Eine US-Zinserhöhung rückt immer näher. Die US-Notenbank Fed hat in der Vergangenheit mehrfach klargemacht, dass sie ihre Geldpolitik straffen will, wenn sich US-Arbeitsmarkt und Wirtschaft nachhaltig erholen. Nach den jüngsten Daten könnte jetzt bereits für Juni – eher als erwartet – eine Zinserhöhung anstehen, befürchten Marktteilnehmer.


Ganz anders bleibt dagegen das Bild im Euroraum. Hierzulande kommt die Konjunktur nicht so schnell in Schwung wie erhofft. Jetzt soll endlich das Anleihen-Aufkaufprogramm der Europäische Zentralbank (EZB) helfen. Die EZB will mindestens bis Ende 2016 monatlich Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Volumen von 60 Milliarden Euro zu kaufen. Hinter dem Aufkaufprogramm steht die Strategie, Banken zum Verkauf ihrer Anleihenbestände zu animieren, weil durch die EZB-Käufe die Renditen sinken. Um Geld zu verdienen sollen die Banken stattdessen nach dem Willen der EZB künftig wieder mehr Kredite vergeben, was der Wirtschaft zugute käme.


Sinkende Renditen führen zu Kursgewinnen


Zumindest der erste Teil des Plans scheint bereits zu funktionieren. Allein die Ankündigung des Aufkaufprogramms hatte in den vergangenen Wochen viele Anleihen auf neue Tiefststände gedrückt. Jetzt scheint sich diese Entwicklung fortzusetzen. Die zehnjährigen Anleihen Italiens, Spaniens und Irlands markierten bereits frische Rekordtiefs.

Die EZB-Nachfrage dürfte die Anleihenkurse im Euroraum bis auf weiteres unterstützen, sowohl bei Staats- als auch bei Unternehmensanleihen. Bei den Unternehmensanleihen ist bereits eine Verknappung am Markt zu registrieren, weil die Netto-Neuemissionen besonders für Unternehmensanleihen mit hoher Bonität (Investment-Grade) rückläufig sind.

Zahlreiche europäische Anleger, die bislang in US-Anleihen investierten, könnten in den kommenden Monaten nun ihr Geld zurück in die Heimat holen. Wer weiß schon, wie lange der Höhenflug des Dollars noch anhält. Aus technischer Sicht erscheint die US-Währung derzeit bereits überkauft, was zumindest für eine zwischenzeitliche Korrektur spricht.


Ein ETF für den europäischen Anleihenmarkt


Anleger, die sich gar nicht erst auf Währungsspekulationen einlassen wollen, dürfen deshalb gerne zu Eurozone-Anleihen greifen. Mit dem richtigen börsennotierten Indexfonds (ETF) können Anleger schnell eine gut diversifizierte Anleihenposition aufbauen. So repräsentiert der iShares Euro Aggregate Bond UCITS ETF (ISIN: DE000A0RM447) den gesamten Anleihenmarkt der Eurozone. Der ETF enthält Staats- und Unternehmensanleihen aus neun Ländern der Eurozone sowie einige in Euro notierende Anleihen aus den USA, Großbritannien und von supra-nationalen Organisationen.


Mehr als 2000 einzelne Papiere finden sich dadurch im fast zwei Milliarden Euro schweren ETF-Portfolio. Mit rund 22 Prozent stellen dabei Anleihen aus Frankreich die größte Gruppe, gefolgt von Papieren aus Deutschland mit 18 Prozent sowie aus Italien mit 17 Prozent. Spanische Wertpapiere sind mit elf Prozent vertreten.


Unter den Anleihen im Fondsportfolio finden sich Papiere mit allen Restlaufzeiten, wobei jedoch rund 60 Prozent der Anleihen im Restlaufzeitenbereich von drei bis zehn Jahren liegen. Nur etwa 20 Prozent der Anleihen kommen dabei von Unternehmen. Dementsprechend sieht auch die Verteilung der Bonitäten aus. Ein Drittel der Anleihen hat ein BBB Rating, der Rest hat eine deutlich bessere Bonität. Ausfälle einzelner Anleihen aufgrund der Zahlungsunfähigkeit der Emittenten müssen Anleger bei diesem ETF also nicht befürchten.


2014 glänzte der ETF mit einer Gesamtrendite von rund elf Prozent. Auch in diesem Jahr dürfte sich ein Investment wieder lohnen.

 

iShares Euro Aggregate Bond UCITS ETF

ISIN: DE000A0RM447

Gesamtkostenquote (TER): 0,25 % pro Jahr