Bitcoin-ETF: Kein Schnäppchen

An der US-Börse wurden im Oktober die ersten Bitcoin-ETFs notiert: der ProShares-Bitcoin-Strategy-ETF und der Valkyrie-Bitcoin-Strategy-ETF. Die Nachfrage war riesig, doch die neuen Bitcoin-ETFs sind für Anleger kein uneingeschränkt gutes Geschäft.

 

Die neuen Bitcoin-ETFs stießen auf starke Nachfrage, denn in den Vereinigten Staaten standen bislang als indirekte Zugangsmöglichkeit nur die CME-Bitcoin-Futures und teure OTC-gehandelte Vehikel wie der Grayscale Bitcoin Trust zur Verfügung. Der ProShares-Bitcoin-ETF sammelte denn auch bereits in den ersten zwei Tagen eine Milliarde Dollar ein.

 

Einige Anleger dürften allerdings enttäuscht werden. Beide ETFs basieren nämlich nicht direkt auf dem Kurs des Bitcoin, sondern auf den CME-Bitcoin-Futures. Dadurch könnten künftig immer wieder Rollverluste die Wertentwicklung negativ beeinträchtigen. Solche Verluste können entstehen, weil der ETF regel-mäßig von einem auslaufenden Terminkontrakt in den nächsten wechseln muss.

 

Häufig liegt der Kurs des neuen Future über dem des auslaufenden Kontrakts. Verschärft wird das Problem, weil die ETF-Anbieter nicht so viele Kontrakte auf den nächsten Monat halten dürfen, wie sie benötigen, und deshalb gezwungen werden, Teile des ETF-Vermögens in noch teurere, entferntere Monate zu investieren. ETFs, die auf dem Bitcoin-Spot-Kurs basieren, will die US-Börsenaufsicht bislang nicht zulassen.