ESG-ETFs bleiben gefragt

Insgesamt haben sich die Nettozuflüsse in europäische ETFs haben sich im Mai halbiert – nicht aber bei nachhaltig orientierten (ESG-) ETFs. Dort gab es starke Zuflüsse. Die Hälfte des neu investierten Kapitals floss in ESG-ETFs. Damit verzeichnete das Segment den zweitbesten Monat überhaupt. 

Nach Berechnungen von Lyxor betrugen die Zuflüsse bei den ESG-ETFs rund 897 Millionen Euro. Vor allem breit aufgestellte ESG-Fonds waren im Mai gefragt. Zwar liegt deren Anteil an dem gesamten verwalteten Vermögen bei gerade einmal zwei Prozent, seit Jahresbeginn fielen aber zwölf Prozent aller Zuflüsse auf diese ETF-Art. 

 

„Wir sind überzeugt, dass ESG-ETFs von einem größeren allgemeinen Bewusstsein für Umweltprobleme, mit denen wir alle konfrontiert sind, weiter profitieren werden“, sagte Marlène Hassine Konqui, Head of ETF Research bei Lyxor ETFs. Die wachsende Aufmerksamkeit könne laut ihr aber auch strengere Vorschriften zur Folge haben, erste Schritte seien bereits mit dem Aktionsplan "Financing Sustainable Growth" der Europäischen Union eingeleitet werden.

 

Dass im Mai die gesamten ETF-Nettozuflüsse von 3,7 Milliarden Euro im April auf 1,8 Milliarden Euro sanken, sei vor allem dem Einbruch bei Anleihe-ETFs zu verdanken gewesen. Schuld daran war ein sehr negativen Monat für Staatsanleihen aus Schwellenländern. Auch Abflüsse aus Hochzinsanleihen konnten im Barometer festgestellt werden. In Summe sanken deshalb die Zuflüsse bei Anleiheprodukten von 4,1 Milliarden auf nur 0,5 Milliarden Euro im Mai.

 

Moderate Abflüsse gab es dagegen bei Aktien-ETFs in Höhe von 15 Millionen Euro. Zwar setzten die Anleger wieder vermehrt auf Aktien aus den USA und Industrieländern aus dem asiatischen und pazifischen Raum, europäische und Schwellenländer-Aktien mussten aber Abflüsse verkraften. Rohstoff-ETFs wiesen ein leichtes Plus von 46 Millionen Euro auf, das gleiche gilt für Smart-Beta-ETFs. Bei ihnen flossen rund 0,4 Milliarden Euro zu.